Let's talk about lye safety + 2 bonus tipps

Sicherheit beim Umgang mit Ätznatron + 2 Bonus-Tipps

09 Juni 2024

Eine der wichtigsten Voraussetzungen, bevor du mit der Herstellung von Seifen im traditionellen Kalt- oder Heißverfahren beginnst, ist sicherzustellen, dass du mit Lauge (meistens NaOH, in seltenen Fällen KOH) bequem und sicher umgehen kannst!

Zuerst eine kurze Zusammenfassung zur Lauge:

  • Lauge (die meisten von euch werden NaOH verwenden, das für kaltgesiedete Seife benötigt wird), auch bekannt als Ätznatron oder Natriumhydroxid, ist eine sehr ätzende Basischemikalie
  • Es kommt in Pulver-/Perlen-/Flockenform vor und ist bei normaler Raumtemperatur fest und stabil.
  • Es hat einen pH-Wert von 14 und kann bei Berührung mit der Haut schwere Verbrennungen verursachen. Es bleicht außerdem Textilien und greift die meisten Materialien an.
  • Es reagiert heftig mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten und erreicht innerhalb von Sekunden satte 90 Grad Celsius
  • Bei der Reaktion mit Flüssigkeit werden ätzende Gase freigesetzt
  • in der Schweiz ist es als gefährliche Chemikalie registriert und kann nur in bestimmten Geschäften gekauft werden
  • Der Kauf als Privatperson erfordert einen Ausweis (wundere dich nicht, wenn du nach einer Ausweiskopie gefragt wirst! Das ist in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben) und du solltest immer Anweisungen zur Verwendung erhalten

Obwohl Lauge eine gefährliche Substanz ist, ist sie für die Seifenherstellung leider notwendig und kann nicht ersetzt werden!

Lauge muss immer in destilliertem Wasser oder einer anderen Flüssigkeit verdünnt werden, bevor du sie zu den Ölen hinzufügst. Diese Vorbereitung der Lauge erfordert die meiste Aufmerksamkeit. Um die Lauge sicher vorzubereiten, sind hier die wichtigsten Dinge, die du beachten solltest:

 

 

1. Der Arbeitsbereich

Um die Laugenlösung vorzubereiten, benötigst du einen Raum, der gut belüftet ist und in dem sicher keine Haustiere oder Kinder herumlaufen, wenn du mit der Laugenlösung arbeitest!

Wähle eine Arbeitsplatte, die korrosionsbeständig ist. Holztische sind das in der Regel nicht geeignet, Lauge schadet dem Holz!

Mein Vorschlag ist die Edelstahl-Arbeitsfläche (z. B. Küchenspüle) oder ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit meiner Küchenarbeitsfläche gemacht (die typische billige Mietküche :)). Das Porzellanwaschbecken ist auch vollkommen in Ordnung. Ich würde Holz und jeden ausgefallenen Marmor oder andere teure Oberflächen vermeiden.

Du muss deine Laugenlösung auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Daher ist es gut, wenn du den Raum vor Kindern und Haustieren abschirmen kannst. Du kannst die fertige Lösung auch in ein mit kaltem Wasser gefülltes Spülbecken stellen, um den Abkühlungsprozess zu beschleunigen.

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2. Die Werkzeuge

Erstens brauchst du einen hitzebeständigen Krug oder eine Schüssel. Ich würde Messbecher aus Glas, z. B. von IKEA oder Pyrex, oder Edelstahltöpfe, die du sonst nicht verwendest, vorschlagen. Die Laugenlösung erhitzt sich sehr schnell und du brauchst etwas, das der Hitze und der Korrosion standhält.

was du definitiv NICHT verwenden solltest:

  • alles aus PET oder PE schmilzt sofort (PP bzw. Polypropylen kann problemlos verwendet werden, es verträgt Hitze und Korrosion)
  • alles aus Metall, das nicht gegen Korrosion behandelt ist (Edelstahl und andere Metalle mit Beschichtung können verwendet werden)
  • alles aus Holz (bitte keine Bambusschüsseln!)
  • Glas, das nicht hitzebeständig ist (keine Marmeladengläser oder Trinkgläser!)

 

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Zum Dosieren und Anrühren des Laugenpulvers kannst du jeden beliebigen Metall-Küchenlöffel , oder Silikonlöffel/-spatel verwenden, benutze diese anschließend jedoch nicht mehr zum Kochen/Essen.

Eine kleine Küchenwaage mit Glasplatte oder aus Edelstahl. Du muss das Gewicht deiner Flüssigkeit und Lauge messen können.

 

 

3. Sicherheitsausrüstung

Um sich selbst und deine Kleidung vor Schäden zu schützen, benötigst du unbedingt Folgendes:

  • Schutzbrille (bei Jumbo/Bauhaus kaufen)
  • Gummihandschuhe (ich habe meistens die schwarzen latexfreien von Migros)
  • Maske (falls die Belüftung des Zimmers nicht so gut ist oder du eine größere Menge Lauge herstellst, kann eine einfache medizinische Maske verhindern, dass du zu viel Gas einatmest. Eine PPE oder N95 bietet natürlich etwas mehr Schutz)
  • Schürze (schützt deine Kleidung!)
  • Schuhe (mindestens Socken!) und Langarmshirt

Ja, du wirst vollkommen wie eine Figur aus Breaking Bad aussehen :D Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht!

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4. Laugenlösung herstellen

Jetzt hast du deine Ausrüstung und kannst endlich eine Laugenlösung herstellen! Hier sind die Schritte:

  1. Stelle sicher, dass du genau weiss, wie viel Flüssigkeit bzw. Lauge deine Rezept benötigt!
  2. Stelle danach den leeren Krug auf die Waage und drücke die Tare-Taste, um auf Null zurückzugehen.
  3. Gieße zuerst die Flüssigkeit (Zimmertemperatur) in den Krug!
  4. Gebe langsam die Lauge hinzu. Sobald alles drin ist, trete einen Schritt zurück und rühre sofort um! Lasse die Lauge nicht in der Flüssigkeit stehen, sie verklebt und lässt sich nur schwer auflösen.
  5. Lasse die Lauge auf Zimmertemperatur abkühlen. Vorsicht, der Krug ist heiß!

Um zu vermeiden, dass dir die ätzenden Gase direkt ins Gesicht geraten, muss du etwas Abstand halten. Auch wenn du eine Maske trägst, halte deinen Kopf nicht über den Krug!

 

 

5. Umweltsicherheit

So wie Lauge nicht gerade gesund für dich ist, ist sie auch nicht gut für die Umwelt! Das Waschen deiner Ausrüstung ist vollkommen unbedenklich, die kleine Menge Lauge hilft lediglich dabei, deinen Abfluss zu reinigen (ja, in vielen Ländern wird Lauge zum Reinigen und Beseitigen von Verstopfungen verwendet!)

Die Verpackung der Lauge (die, die du beim Kauf erhältst oder in der du sie lagerst) und die ungenutzte Lauge selbst dürfen allerdings nicht in den Hausmüll geworfen oder einfach in den Abfluss gespült werden! Sie gelten gemäss Schweizer Gesetz als Sondermüll und müssen entsprechend entsorgt werden. In Zürich kannst du sie zur Recyclinganlage Hagenholz bringen, wo es eine Sondermüllentsorgung gibt.

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+2 Bonus-Tipps

1. Friere die Flüssigkeit ein, bevor du die Lauge hinzufügst! Du kannst sie in einem Block einfrieren, es braucht keine Würfel. Dadurch wird verhindert, dass sich die Lösung erhitzt, und es entstehen keine ätzenden Gase! Wenn du Flüssigkeiten mit Zucker verwendest (Milch, Säfte usw.), wird das Einfrieren dringend empfohlen. Andernfalls verbrennt die Lauge den Zucker in der Flüssigkeit, und sie wird braun und riecht schrecklich!

2. Bereite im Voraus grössere Batches Laugenlösung vor. In 99,9 % der Fälle erfordert deine Seifenrezept eine 2:1-Laugenlösung = 2 Teile Wasser zu 1 Teil Lauge, immer nach Gewicht gemessen. Du kannst sie also problemlos in großen Mengen zubereiten. Du kannst sie in größerer Menge vorbereiten und in einem großen PP-Eimer mit hermetischem Deckel aufbewahren. Stelle einfach sicher, dass er nicht herumsteht, wo Kinder/Haustiere ihn erreichen und öffnen können. Auf diese Weise hast du jedes Mal eine fertige Laugenlösung.

 

Ich hoffe, dass dir diese ausführliche "Lektüre" dabei hilft, mit Lauge sicher und selbstbewusst umzugehen.

Happy soaping! :)

Zsuzsa

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