3 tips for starting an artisan small business in Switzerland

3 Tipps zur Gründung eines kleinen Handwerksbetriebs in der Schweiz

02 Mai 2024

Ich habe in den letzten sieben Jahren wahrscheinlich alle Fehler gemacht, die man in einem kleinen Unternehmen machen kann. Ich kann also mit Sicherheit sagen, dass ich eine lange Liste habe, was ich besser/anders machen würde, wenn ich mein Business noch einmal starten würde :)

Wenn du grad planst (oder vielleicht gerade nur davon träumst :)), deine selbstgemachten Produkte zu verkaufen oder ohne große Investitionen ein eigenes Unternehmen zu gründen, dann sind hier meine 3 wichtigsten Tipps für den Anfang:

 

1. Gründe eine GmbH oder AG, erst wenn du es wirklich brauchst

Ich habe mein Unternehmen am ersten Tag registriert, da mein erstes Unternehmen ein Import- und Einzelhandelsunternehmen war, bei dem ich als juristische Person Geschäfte abwickeln musste. Aber jetzt, wo ich meine eigenen handwerklichen Produkte herstelle, würde ich eigentlich nicht sofort ein Unternehmen gründen.

Wenn du keine Produkte verkaufst, die den Kunden Schaden zufügen und dadurch es dich in Haftungsstreitigkeiten reingezogen könnte, und du hast auch nicht vor, Finanzierung zu beantragen oder Kredite aufzunehmen, brauchst du eigentlich keine Firma, um deine Produkte zu verkaufen. du kannst dein Einkommen aus dem Verkauf von Kunsthandwerk ganz einfach als Nebenjob in der Schweiz deklarieren (wenn du einen beträchtlichen Nettogewinn pro Monat hast, der deinem Haupteinkommen nahekommt oder darüber liegt, kläre es mit einem Buchhalter, wie du die Steuererklärung am besten machen solltest).

Mit der Firmengründung sind Kosten verbunden: Buchhaltung, Steuererklärung, Registrierung usw. – und das ist in der Schweiz nicht billig.

Wenn du ein Unternehmen gründen möchten, mache lieber eine GmbH (einfacher, günstiger und, wenn ich mich nicht irre, steuerlich günstiger) und schaue bei ifj.ch vorbei. Sie können dir bei der Gründung helfen.

 

2. Registriere dich erst für die Mehrwertsteuer, wenn du die Umsatzschwelle von 100.000 CHF pro Jahr erreicht hast

Dies ist normalerweise der größte Fehler, den kleine Unternehmen machen. Insbesondere handgefertigte Kunsthandwerksprodukte verkaufen sich in den ersten ein oder zwei Jahren nicht unbedingt so schnell, dass die Mindestgrenze für die Mehrwertsteuerregistrierung erreicht wird.

Sobald du dich für die Mehrwertsteuer registrierst, musst du eine Mehrwertsteuererklärung an ESTV abgeben, was die meisten Leute nicht selbst tun können. Wenn du einen Buchhalter benötigst, zahlst du mindestens 5.000 CHF pro Jahr, nur um deine MWSt-Erklärung fertigzustellen. Und das auch nur, wenn du jemanden kennst, der einen günstigen Buchhalter kennt. :) In den meisten Fällen sind die Kosten viel höher.

In meinem ersten Jahr habe ich mich für ein Startup namens Run My Accounts entschieden, das eine optimierte Online-Rechnungsverarbeitung und ein Modell zur Reduzierung der Buchhaltungskosten anbot. Meine monatlichen Buchhaltungskosten lagen bei etwa 1000-1200 CHF (!!), obwohl ich zu Beginn kaum Umsatz machte. Ich bin mir nicht sicher, was genau der Teil mit den „reduzierten Kosten“ in diesem Modell war, aber ich habe meine Buchhaltung sehr schnell an einem kleinen Unternehmen gegeben, das ein Drittel davon verlangt und, ehrlich gesagt, viel bessere Arbeit leistet ...

 

3. Spare Geld und erstellen dein eigenes Marketingmaterial

Dein größtes Kapital und - meiner Meinung nach - der größte Vorteil erfolgreicher Kleinunternehmer ist die Fähigkeit, neue Skills zu erlernen. Ich meine nicht, dass du sofort  Website Programmierung lernen oder Photoshop-Experte werden sollst :D Aber heutzutage gibt es viele benutzerfreundliche Software und Services, mit denen du wirklich professionell aussehendes Marketingmaterial für weniger als 50 CHF erstellen kannst! Das Design eines Onlineshops – selbst wenn es von einem indischen Unternehmen ausgelagert wird – kostet Tausende und muss gepflegt werden, was ebenfalls viel kostet. (been there, done that! :( )

Geb Geld für echte Marketingkampagnen aus, um Menschen zu deinen Online Shop/an deinen Marktstand/auf deine Social Media Konten zu bringen! Dort wird sich deine Investition bezahlt machen! Halte dein Marketing-Toolkit einfach und leicht zu updaten.

Hier sind meine leicht zu erlernenden und zu verwendenden Marketing-Tools:

 

Online Shop - Shopify - www.shopify.com - 36 CHF/Monat

Das Basispaket kostet 36 CHF pro Monat und enthält alles, was du brauchst, einschließlich Zahlungssystem, E-Mail-Marketing, Übersetzung, usw. Es ist sehr benutzerfreundlich und du kannst innerhalb eines Tages einen Onlineshop erstellen und pflegen, ohne über IT-Kenntnisse zu verfügen!

Ich verwende Shopify nun schon seit über 7 Jahren und betreibe derzeit 3 ​​Shops (was du gerade liest, läuft auch auf Shopify), während ich auch WooCommerce, Wix und Squarespace ausprobiert habe. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass nichts mit Shopify vergleichbar ist! Und ja, es ist auch für den Schweizer Markt völlig in Ordnung, nicht nur für die USA! Höre nicht auf den Blödsinn da draußen, IT-Unternehmen müssen ihren Lebensunterhalt verdienen und versuchen, alle davon zu überzeugen, dass man ohne sie keine Möglichkeit hat, online präsent zu sein ... glaube es nicht!

Alternative – wenn du dich wirklich nicht um einen Online Shop kümmern möchtest, geh zu Etsy. Du musst dort nur deine Produkte hochladen und alles andere wird von Etsy übernommen. Sobald du aber mit dem Verkaufen wirklich beginnst, kostet es dir viel mehr (die Gebühren sind da kein Witz!), aber du erhältst einen zusätzlichen Bonus: Personen mit Kaufabsicht kennen Etsy und suchen viel mehr als auf Google (mehr zu Etsy im Vergleich zum eigenen Online-Shop später).

 

 

Design - Canva - www.canva.com KOSTENLOS oder 13 CHF/Monat

Mit Canva kannst du ganz einfach deinen eigenen Flyer, ein schönes Banner, dein Logo, Social-Media-Posts und sogar kleine Animationen erstellen. Auch hier sind keine besonderen Kenntnisse erforderlich und es gibt ein kostenloses Abo auch. Wenn du dich für das kostenpflichtige Abonnement entscheidest, erhältst du viele vorgefertigte Designs, was für diejenigen, die Inspiration brauchen, großartig ist :) Ich verwende es ständig und erstelle den Großteil meines Marketingmaterials in Canva. Auch wenn ich Photoshop oder InDesign habe (ich arbeite im Marketing, also brauche ich sie für meine tägliche Arbeit), ist Canva viel einfacher und schneller.

Außerdem machen viele Leute Vorlagen, Fonts und Elemente für Canva (auch personalisierte Sachen für deine Marke) zu einem recht guten Preis. Du findest sie auf Etsy oder fiverr.com.

 

 

Produktfotos – dein Handy :)

Ich filme sogar mittlerweile mit meinem Handy! Mehr braucht man nicht. Kauf keine Kamera, um gute Produktfotos zu machen! Spare das Geld :) Du kannst deine Fotos einfach in deiner Photo-App perfekt bearbeiten. Konzentriere dich mehr darauf, einen schönen Hintergrund und eine gute Beleuchtung für deine Fotos zu bekommen.

 

Videobearbeitung - Capcut - www.capcut.com KOSTENLOS oder 8 CHF/Monat

Heutzutage geht es gar nicht mehr ohne Content Creation. Daran muss sich jeder von uns gewöhnen – und gut darin werden! An Social Media führt kein Weg vorbei, und ohne Reels und Tiktoks gibt’s auch kein Engagement oder neue Sales mehr. Also lade Capcut auf dein Handy herunter und fang an, herumzuspielen :) Es ist kostenlos, oder du kannst auch ein Abonnement für Vorlagen für trendige Tiktoks abschließen.

Alle sind auch als App verfügbar und 90 % von der Arbeit kannst du an deinem Handy auch machen.

Es gibt sehr viele Tutorials auf Youtube, also du kannst alles lernen bzw. dich zu einem Expert weiterentwickeln. :)

Viel Glück mit deinem Business :)

Zsuzsa

0 Kommentare

Ein Kommentar hinterlassen

Alle Kommentare auf dem Blog werden vor der Veröffentlichung überprüft